Vergleich von zentraler und dezentraler Wohnraumlüftung
Zentrale und dezentrale Wohnungslüftungsanlagen unterscheiden sich in vielen Punkten. Dazu gehören unter anderem der technische Aufbau und die Einbausituation.
Aufbau und Geräuschpegel
Eine zentrale Wohnungslüftungsanlage besteht aus einem Lüftungsgerät mit Ventilatoren und Wärmetauscher sowie dem dazugehörigen Luftverteilsystem. Das Lüftungsgerät saugt frische Außenluft an und führt sie über den eingebauten Wärmetauscher und über die Zuluftleitungen zu den Zulufträumen (Wohn-, Schlaf oder Kinderzimmer). Gleichzeitig wird warme Abluft aus den Ablufträumen (Bad, Küche oder WC) über die Abluftleitungen in das Lüftungsgerät gesaugt und ebenfalls über den Wärmetauscher geführt. Dabei wird die Wärme aus der Abluft auf die Zuluft übertragen und somit zurückgewonnen. Die kalte Abluft wird dann über die Fortluftleitungen ins Freie geführt.
Dezentrale Lüftungsgeräte besitzen in der Regel kein Luftleitungssystem. Das ist im Vergleich von zentraler und dezentraler Wohnraumlüftung ein deutlicher Unterschied. Die Geräte werden direkt in die Außenwand eingebaut. Es sind zwei Gerätearten zu unterscheiden:
Geräte mit eingebautem Kreuz-Gegenstrom-Wärmetauscher werden als Permanentlüfter bezeichnet. Sie besitzen zwei Ventilatoren, die kontinuierlich arbeiten. Ein Ventilator fördert immer frische Außenluft in den Raum, der andere führt Abluft aus dem Raum ab. Im Kreuz-Gegenstrom-Wärmetauscher erfolgt eine Wärmeübertragung von der Abluft auf die Außenluft.
Daneben gibt es Geräte, die lediglich einen Ventilator und einen Wärmespeicher besitzen. Bei diesen Modellen korrespondieren immer zwei Geräte miteinander. Ein Gerät saugt die warme Raumluft über den Speicherkern an und bläst sie ins Freie. Das zweite Gerät saugt die frische Außenluft an und führt sie über den vorher erwärmten Speicherkern in den Raum. Nach circa 70 Sekunden kehrt sich der Prozess um. Werden die beiden Geräte in unterschiedlichen Räumen installiert, muss eine Überströmung zwischen den Räumen sichergestellt werden. Worauf es beim Einsatz einer solchen Anlage ankommt, erklärt der Abschnitt dezentrale Wohnraumlüftung kaufen.
Die Lautstärke im Vergleich von zentraler und dezentraler Wohnraumlüftung
Ausgehend vom Aufbau ergibt sich ein weiterer durchaus wichtiger Unterschied beider Arten: der Geräuschpegel. Durch die Platzierung der Anlagenteile außerhalb der Wohnbereiche und den Einbau von Schalldämpfern ist der Geräuschpegel bei einer zentralen Lüftungsanlage in der Regel geringer als bei einer dezentralen Anlage. Wie hoch der Geräuschpegel ist, hängt auch stark von der Auslegung, der Einregulierung und der Platzierung der Auslässe ab. Was die zentrale Wohnraumlüftung noch auszeichnet, erklärt der Abschnitt Vorteile der zentralen Wohnraumlüftung.
Alle Lüftungsgeräte von Viessmann arbeiten ab Werk sehr leise. Bei Bedarf können zusätzliche Schallschutzmaßnahmen durchgeführt werden.
Leistung
Im Vergleich von zentraler und dezentraler Wohnraumlüftung können zentrale Anlagen einen größeren Luftvolumenstrom fördern, weil hier der gesamte Luftvolumenstrom der Nutzungseinheit über ein einziges Gerät abgedeckt wird. Dafür sind nur zwei Außenwanddurchführungen für die Außen- und Fortluft erforderlich.
Dezentrale Lüftungsgeräte belüften nur einzelne Räume, deshalb ist der Luftvolumenstrom geringer. Es müssen aber in der Nutzungseinheit mehrere dezentrale Geräte installiert werden. Für jedes dezentrale Gerät ist eine Außenwanddurchführung erforderlich.
Teilweise auch nachträglicher Einbau möglich
Je nach baulichen Gegebenheiten lässt sich eine zentrale Wohnraumlüftungsanlage auch nachträglich installieren. Hierfür ist meist eine Deckenabsenkung notwendig. Decken- oder wandhängende flache Lüftungsgeräte wie Vitovent 200-C oder Vitovent 300-C sind daher so konstruiert, dass sie eine niedrige Bauhöhe haben.
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Wohnzimmer mit dezentraler Wohnungslüftungsanlage Vitovent 100-D
Einsatzbereich im Vergleich von zentraler und dezentraler Wohnraumlüftung
Aufgrund der nahezu unsichtbaren Verlegung und des damit verbundenen hohen Planungsaufwands kommt eine zentrale Wohnungslüftungsanlage meist in energetisch effizienten Neubauten zum Einsatz. Als Aufstellungsort eignet sich ein Hauswirtschaftsraum, Kellerraum oder der gut gedämmte Dachboden. Dezentrale Anlagen lassen sich hingegen auch nachträglich und recht einfach nachrüsten. Je nach Anlagentyp ist lediglich eine Kernbohrung durch die Außenwand notwendig. Diese Eigenschaft macht die dezentrale Lüftungsanlage für Sanierungen von Altbauten sehr attraktiv.
Kosten
Eine pauschale Aussage zu den Kosten im Vergleich von zentraler und dezentraler Wohnraumlüftung lässt sich nicht treffen. Hier ist eine sorgfältige Betrachtung aller Kosten erforderlich. Dezentrale Systeme haben Kostenvorteile in der Nachrüstung, weil hier kein Verteilsystem erforderlich ist, das nachträglich eingebaut werden muss. Im Neubau ist ein zentrales System oft die kostengünstigere Auswahl, da das Luftverteilsystem direkt in der Rohbauphase installiert wird.
Letztendlich kommt es bei der Wahl des richtigen Lüftungssystems neben dem Kostenfaktor auch auf andere Punkte an. Ausführliche Informationen dazu befinden sich im Abschnitt die passende Lüftung finden.
Wartungsarbeiten
Für einen hygienischen Betrieb der Lüftungsanlage ist eine Wartung unerlässlich. Alle Lüftungsanlagen besitzen Filter, die den Schmutz zurückhalten. Diese Filter müssen regelmäßig gereinigt bzw. gewechselt werden. Bei einer zentralen Anlage betrifft das die Filter im Lüftungsgerät und in den Abluftventilen. Bei dezentralen Anlagen befinden sich diese in jedem einzelnen Lüftungsgerät. Alle Lüftungsgeräte der Marke Viessmann sind so konstruiert, dass die Filterwartung ohne Werkzeug vorgenommen werden kann. Die Filterwartung kann vom Anlagenbetreiber selbst vorgenommen werden.